In unseren Breitengraden ist die häufigste Ursache eines Lymphödems eine Verletzung oder Entfernung von Lymphbahnen und Lymphknoten, zum Beispiel im Rahmen von Operationen bei Krebspatienten. Angeborene Lymphödeme sind selten. Typischerweise ist nur eine Extremität betroffen, und die Schwellung besteht bereits morgens.
Häufiger sind die Lipohypertrophie (Lip = Fett, Hypertrophie = Vergrösserung) wie auch das Lipödem (Oedem = Wassereinlagerung).
Die Lipohypertrophie zeigt sich typischerweise als eine ungewöhnliche symmetrische Fettgewebsvermehrung an Beinen und / oder Armen (zum Beispiel als ausgeprägte Reiterhose bei schlanker Taille). Es handelt sich dabei um ein rein ästhetisches Problem, ohne dass regelmässige Beschwerden bestehen.
Das Lipödem tritt fast ausschließlich bei Frauen auf, meist nach der Pubertät oder nach einer Schwangerschaft. Hormonelle Veränderungen werden als Ursachen vermutet, ebenso eine genetische Prädisposition (= familiäre Veranlagung). Die Fettvermehrung an den Armen / Beinen kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Es kommt täglich zu Beschwerden, wie zum Beispiel Spannungsschmerzen, begleitet von einer starken Berührungsempfindlichkeit und einer verstärkten Neigung zu Blutergüssen. Im sehr fortgeschrittenen Stadium kann sich zusätzlich ein Lymphödem ausbilden. Bis zur korrekten Diagnose und dem Beginn der erforderlichen Therapie haben die Betroffenen häufig einen langen Leidensweg hinter sich. Lymphdrainage, Versorgung mit Kompressionsstrümpfen und Liposuktion sind die wichtigsten Säulen der Therapie bei Patientinnen mit einem Lipödem. Leider werden die Kosten für diese Massnahmen nicht immer von der Krankenkasse übernommen.
Administrativer Sitz: VASC Angiologie und Interventionen AG, Worbstrasse 201, 3073 Gümligen